Kolumne GaLaBau 4.0: Klimadilemma GaLaBau 4.0?

Ende September hat die Bundesregierung ihr Klimaschutzprogramm 2030 vorgestellt und es unisono als „großen Wurf“ bezeichnet. Inwiefern ihr Eckpunktepapier nicht nur politisch, sondern auch im Hinblick auf den Klimawandel ein großer Wurf ist, wird hingegen bezweifelt. Nichtsdestotrotz sollte das „Klimaschutzpäckchen“ Anstoß zum Nachdenken über die Rolle der Digitalisierung beim Klimawandel sein. Denn was digital ist, muss noch lange nicht grün sein.

Im Gegenteil. Nicht nur die Herstellung jedes neuen Smartphones oder Tablets verursacht Treibhausgasemissionen, sondern auch der Betrieb. Neben dem wahrnehmbaren Energieverbrauch für das Laden von Endgeräten, ist es vor allem das Internet, das einen großen „unsichtbaren“ Energiehunger hat.

Zur Veranschaulichung: Wäre das Internet ein Land, würde es schon jetzt der weltweit sechstgrößte Stromverbraucher sein. Schätzungen der Studie „Lean ICT“ zufolge, hat damit die Gesamtheit der digitalen Technologien mit 3,7 % sogar einen höheren Anteil an den global verursachten Treibhausgasemissionen als der zivile Luftverkehr (2 %). Zwar bringt der technologische Fortschritt auch mehr Energieeffizienz mit sich; der rasante Anstieg der Datenmengen in den Rechenzentren macht diesen Effekt aber wieder zunichte (Rebound-Effekt).

Und auch der GaLaBau wird daran seinen Anteil haben. Zumal wir als Branche erst am Anfang des Internets der Dinge und Dienste stehen. Vor allem die anklopfenden Möglichkeiten durch 5G-Netze werden die Datenströme nahezu explodieren lassen (siehe Juli-Kolumne). Nun aber zum Wohle des Klimas auf digitalen Fortschritt im Betrieb zu verzichten, ist langfristig genauso erfolgsversprechend, wie die vorgeschlagenen Klimamaßnahmen der GroKo. Die Frage sollte also vielmehr sein, wie der digitale Wandel im GaLaBau klimaneutral stattfinden kann.

Den eigenen Energiebedarf durch erneuerbare Energien zu decken ist dabei die Grundlage. Dazu gehört der Wechsel zu einem Ökostromanbieter genauso, wie der Einsatz von Elektrogeräten mit einer hohen Lebensdauer. Auch die Wahl eines „grünen“ Cloud-Anbieters hilft. Die größten Klimapotenziale von GaLaBau 4.0 stecken aber darin, wenn die Vernetzung dazu führt, dass unnötiger Energieaufwand von Anfang an vermieden wird.

Zum Beispiel dann, wenn Baubegehungen in der virtuellen Welt stattfinden, künstliche Intelligenz (KI) den klimafreundlichsten Bauablauf errechnet, autonome Baumaschinen auf „Öko-Modus“ laufen oder BIM die Planungs- und Ausführungsqualität verbessert.

Ein anderer Hebel könnte sein, Klimaschutzaspekte bei der Vergabe von Bauleistungen künftig stärker zu berücksichtigen, wie es § 16 der VOBA/A bisher vorsieht.

B. Eng. Lucas Winkler
Winkler Garten- und Landschaftsbau

Erschienen in: NEUE LANDSCHAFT 10/2019

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